
Johannes Heisig (*1953) ist ein Vollblutmaler. Mit jedem Selbstporträt, mit jeder Darstellung einer Landschaft und mit jeder Vergegenwärtigung von Gesehenem in der Natur – seien es Sträucher, Bäume, Blumen, Hornissen oder Krähen – übertrifft er sich in seiner Malerei selbst. Immer wieder entstehen originäre Werke, die ihresgleichen suchen. Seine einzigartige Bildwelt ist geprägt durch eine moderne Ereignismalerei, die sich aus Beobachtungen unterschiedlicher Gegebenheiten außerhalb und innerhalb seines Ateliers zusammensetzt. Seine Inspirationsquellen finden sich in den kleinen Details des Alltags, in der Kunstgeschichte und der Literatur, aber auch in den Tiefen der eigenen Psyche, in der Welt der Träume. Bei den Städtebildern, die immer auch Geschichten erzählen, ist das beobachtende Auge ganz nah am Geschehen: Bei den Punks ebenso wie bei den Skatern oder Demonstrierenden. Diese äußeren Phänomene werden in seinem Atelier in kraftvolle und energiegeladene malerische Kompositionen verwandelt. Auch in den ruhigeren Naturdarstellungen faszinieren Heisigs Umgang mit der Farbpalette und sein charakteristischer, expressiver Duktus.
In der Ausstellung Weltgefühl werden neue Gemälde und Arbeiten auf Papier neben Werken aus den letzten 25 Jahren künstlerischen Schaffens präsentiert. Parallel zur Ausstellung in DIE GALERIE findet eine Kooperationsausstellung in der Galerie Brusberg, Berlin, statt.
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Der 1911 in Chile geborene Roberto Matta zählt zu den bedeutendsten und eigenwilligsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Nach seinem Architekturstudium in seinem Heimatland kam Matta 1933 nach Paris, wo er im Atelier von Le Corbusier arbeitete und bald Kontakte zum Kreis der Surrealisten knüpfte. 1938 nahm er an der Internationalen Ausstellung des Surrealismus teil und ging 1939 wie viele seiner Malerkollegen ins Exil nach New York.
Wie seine Künstlerkollegen André Masson und Max Ernst übte auch er einen bedeutenden Einfluss auf den sich entwickelnden amerikanischen Abstrakten Expressionismus aus. In seinen Gemälden der 1940er Jahre schuf Matta Innenlandschaften - "inscapes" - mit apokalyptischen und kosmologischen Panoramas von kristalliner Transparenz. Die Arbeitsmethode, die er zu dieser Zeit entwickelte, bestand in der Verschmelzung der automatischen Strukturen des Surrealismus und der Farbverläufe des Hintergrunds mit einer so inspirierten und daraus resultierenden erscheinungsartigen, ungegenständlichen Landschaft.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs und der Rückkehr aus dem Exil, wo er sich zunächst in Rom und dann in Tarquinia niederließ, bevölkern in Mattas Bildpanoramen zunehmend anthropomorphe Maschinenwesen eine technoide Umgebung. Mattas künstlerische Auseinandersetzung mit dem rasanten Fortschritt der Wissenschaft und seine offenen politischen und philosophischen Positionen führten zu immer komplexeren, großflächigen und raumgreifenden Kompositionen. Matta verstarb im Jahr 2002 in Italien.