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5. Juni - 10. September 2025
Pierre Alechinksy und seine Künstlerfreunde
DIE GALERIE, Frankfurt am Main

Seit den frühen 1980er Jahren widmete DIE GALERIE zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen der CoBrA-Gruppe, sowohl in den eigenen Räumen als auch in bedeutenden Museen und Kulturinstituten. Diese Tradition wird nun in einer Hommage an Pierre Alechinsky und seine Künstlerfreunde fortgesetzt. Bis heute besteht eine besonders enge, persönliche Verbindung zu Pierre Alechinsky, dem letzten lebenden Künstler der Vereinigung, den diese Gruppenausstellung zusammen mit seinen Künstlerkollegen Karel Appel, Corneille, Lucebert, Asger Jorn, Reinhoud, Christian Dotremont, Constant und anderen würdigt.

1927 in Brüssel geboren, trat Pierre Alechinsky 1949 als jüngstes Mitglied der Gruppe CoBrA bei. Als junger Maler nahm er die CoBrA-Prinzipien von Spontanität und unmittelbarem Ausdruck auf; nach der Auflösung der Gruppe 1951 entwickelte er seinen ganz eigenen Stil, indem er sich besonders dem Zeichnerischen zuwandte und Studien zu asiatischer Kalligraphie betrieb. Dem Esprit der CoBrA und seinem unverwechselbaren künstlerischen Stil ist der 97-jähriger Künstler bis heute treu geblieben.

Die CoBrA-Gruppe verstand sich nicht nur als künstlerische Bewegung, sondern auch als Plattform für politische und soziale Aktion, die Kunst als Mittel zur Auseinandersetzung mit der Welt betrachtete. Die künstlerische und persönliche Verbundenheit der CoBrA-Mitglieder sowie deren gemeinsamen Ideale und Glaubenssätze spiegeln sich in ihrer Kunst wider und geben uns einen Einblick in eine Welt voller Farben, Energie und ungezügelter Spontaneität. 

Highlight des Monats


Roberto Matta
Untitled
Öl auf Leinwand
61 x 77 cm

Der 1911 in Chile geborene Roberto Matta zählt zu den bedeutendsten und eigenwilligsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Nach seinem Architekturstudium in seinem Heimatland kam Matta 1933 nach Paris, wo er im Atelier von Le Corbusier arbeitete und bald Kontakte zum Kreis der Surrealisten knüpfte. 1938 nahm er an der Internationalen Ausstellung des Surrealismus teil und ging 1939 wie viele seiner Malerkollegen ins Exil nach New York.


Wie seine Künstlerkollegen André Masson und Max Ernst übte auch er einen bedeutenden Einfluss auf den sich entwickelnden amerikanischen Abstrakten Expressionismus aus. In seinen Gemälden der 1940er Jahre schuf Matta Innenlandschaften - "inscapes" - mit apokalyptischen und kosmologischen Panoramas von kristalliner Transparenz. Die Arbeitsmethode, die er zu dieser Zeit entwickelte, bestand in der Verschmelzung der automatischen Strukturen des Surrealismus und der Farbverläufe des Hintergrunds mit einer so inspirierten und daraus resultierenden erscheinungsartigen, ungegenständlichen Landschaft.


Nach Ende des Zweiten Weltkriegs und der Rückkehr aus dem Exil, wo er sich zunächst in Rom und dann in Tarquinia niederließ, bevölkern in Mattas Bildpanoramen zunehmend anthropomorphe Maschinenwesen eine technoide Umgebung. Mattas künstlerische Auseinandersetzung mit dem rasanten Fortschritt der Wissenschaft und seine offenen politischen und philosophischen Positionen führten zu immer komplexeren, großflächigen und raumgreifenden Kompositionen. Matta verstarb im Jahr 2002 in Italien.

Aron Demetz
Ohne Titel
Holz

240 x 70 x 70 cm